Logistik-Studie 2018: Digitale Strategien fordern Online-Händler heraus

Wie digital sind Händler bei der Kommissionierung? Wie viele Online-Händler setzen auf Amazon FBA? Wie hoch sind die Lager- und Verpackungskosten durchschnittlich? Welche Kriterien sind bei Verpackungen relevant? Diese und weitere Fragen beantwortet die aktuelle Logistik-Studie des Händlerbundes.

An dieser beteiligten sich 513 vor allem kleine und mittlere Händler aus dem Online- und Multichannel-Bereich. Im ersten Teil der Studie wurde vor allem der Versand im E-Commerce näher beleuchtet, während sich Teil 2 mit den Bereichen Lager und Verpackung auseinandersetzt.Logistik-Studie-2_faveo

Kommissionierung – klassisch statt digital

Die Logistik-Studie zeigt ganz deutlich, dass sich die meisten Online-Händler immer noch traditioneller Kommissionierungsverfahren bedienen. Mehr als acht von zehn der befragten Anbieter (82 Prozent) picken analog über Handzettel. Nur 18 Prozent setzen auf eine moderne Digitalstrategie.

  • Pick by Paper: 82%
  • Pick by Scan: 15%
  • Pick by Voice: 2%
  • Pick by Vision per Datenbrille: 0,2%
  • Pick by Light per Lichtsignal: 0,5%

Weniger traditionell wirkt es, dass 28 Prozent der Befragten ganz ohne Lagermitarbeiter auskommen. Ein knappes Drittel beschäftigt nur einen Mitarbeiter. 6 Prozent der Händler haben unter 100 Lagermitarbeiter, lediglich 2 Prozent über 100.

Die Lagerkosten, die Online-Händler im Bereich Logistik gemessen am Umsatz ausgeben, variieren: Durchschnittlich fallen 8,3 Prozent vom Gesamtumsatz an. Bei zu zwei Dritteln sind es Lagerkosten bis zu 10 Prozent des Gesamtumsatzes. Bei 7 Prozent der Befragten fallen keine Lagerkosten an.

Eine fehlende IT-Verknüpfungen mit anderen Unternehmensbereichen äußert sich häufig in unnötig hohen Kosten durch mangelnde Lieferbereitschaft aufgrund von Fehlbeständen, nicht korrekte Mindestbestände und dem Fehlen der Lagerbewertung. Die Lösung ist ein ERP-System, über das die Lagerverwaltung mit dem Einkauf, der Finanzbuchhaltung und dem Verkauf kommuniziert und Prozesse transparent macht.

Lesetipp: Dieser Beitrag verrät Ihnen sechs Möglichkeiten Ihre Lagerkosten effektiv zu senken.

Qualitätskriterien bei Versandverpackungen

Ab 2019 wird das neue Verpackungsgesetz gelten. Dieses soll die umweltfreundliche Entsorgung aller Materialien im Online-Handel fördern. Von diesem hat bisher nur jeder zweite Händler (50 Prozent) gehört und erst 38 Prozent in den letzten Jahren für nachhaltigere Verpackungen gesorgt. Für 44 Prozent der Teilnehmer ist die Umweltfreundlichkeit der Verpackung ein wichtiges Kriterium.

Sehr wichtige Kriterien bei Verpackungseigenschaften für die Online-Händler sind Kosten (62 Prozent) sowie Sicherheit (50 Prozent). Während für 44 Prozent die Optik der Pakete als wichtig eingestuft wird, ist die Integration des eigenes Brandings für zwei Drittel eher unwichtig. Durchschnittlich fünf Prozent vom Jahresumsatz wird von den befragten Händlern als Verpackungskosten eingeplant.

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