5 Gründe dafür, dass Startups scheitern

Die Zahl der Insolvenzen übersteigt seit Jahren die der Neugründungen, nicht zuletzt Startups scheitern zu einem großen Teil bereits in den ersten Jahren. Die Ursachen sind vielfältig, allerdings kristallisieren sich fünf Schwerpunkte heraus. Mit vorausschauender Planung und geeigneten Instrumenten lassen sich diese Hürden schon in der Gründungsphase aus dem Wege räumen.

 Warum scheitern Startups?


IfM-Auswertung mit ernüchternden Zahlen für 2015

Wie das Institut für Mittelstandsforschung IfM in Bonn ermittelt hat, gingen die Neugründungen im Jahr 2015 zum fünften Mal in Folge zurück auf 298.500 – das sind 11.300 weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der Gewerbeliquidationen ist zwar ebenfalls rückläufig, übersteigt aber auch im Jahr 2015 mit rund 328.000 eingeleiteten Verfahren wiederum die Anzahl der Gründungen – der Existenzgründungssaldo liegt demnach bei -29.400. Mit dieser Entwicklung befasst seit Jahren die Deutsche Industrie- und Handelskammer und untersucht regelmäßig die in ihren Niederlassungen eingereichten Geschäftskonzepte, aus denen sich fünf Problemfelder ableiten ließen:

 
  • Fehlende Branchenkenntnisse und Vernetzung
  • Unzureichende Finanzierung
  • Defizite in Marketing und Vertrieb
  • Kein oder nicht ausreichender Kundennutzen
  • Gravierende kaufmännische Fehler
 
Jedes Feld kann auch etablierte Unternehmen in Schieflage bringen und ist für sich ernst zu nehmen. Für Gründer können diese Hürden allerdings das schnelle Aus bedeuten, was erhebliche finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen kann.
 
Wir haben Ihnen einige wichtige Hinweise zusammengefasst, die Ihnen den Weg erleichtern sollen:

1. Lernen Sie Ihre Branche von der Pieke auf kennen!

Mitbewerber-, Lieferanten- und Kundenkontakte sind das A und O, um ein neu gegründetes Unternehmen effektiv in den Markt einzuführen. Laut Auswertung der DIHK scheitern bereits 20 Prozent der Startups daran, dass sie sich in der ausgewählten Branche überhaupt nicht auskennen und beispielsweise nicht einmal mit den eventuell obligatorischen Zulassungsverfahren vertraut sind.

2. Planen Sie Ihren Finanzbedarf mit Umsicht und Weitblick!

Für 29 Prozent der Startups war die unzureichende Finanzierung das KO-Kriterium: Das eigene Gehalt wurde ebenso vergessen wie die Beiträge für Versicherung, Tilgungsraten für Finanzierungen oder die notwendigen Reserven, um auf Unvorhergesehenes reagieren zu können.

3. Befassen Sie sich intensiv mit der Vermarktung und dem Vertrieb!

Die DIHK-Experten mussten feststellen, dass viele Gründer ihr eigenes Produkt oder ihre Dienstleistung nicht detailliert und prägnant beschreiben konnten – wie sollen sie es dann verkaufen? Eine beeindruckende Innovation bringt aber gar nichts, werden weder die Kommunikations- und Preispolitik noch die Produkt- und Distributionspolitik im Vorfeld ausgearbeitet, vorbereitet und realisiert.

4. Prüfen Sie akribisch, welchen Nutzen Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung überhaupt hat!

Mit 44 Prozent nimmt dieser Punkt den Spitzenplatz ein: Im Entwicklungs- und Gründungsfieber haben 44 Prozent der Startups vollkommen vergessen, den Kundennutzen ihres Vorhabens zu hinterfragen – und sind wegen dessen Fehlens direkt gescheitert.

5. Nutzen Sie geeignete Instrumente und bei Bedarf externes Knowhow im kaufmännischen Bereich!

Kaufmännische Mängel waren zu 42 Prozent für das Scheitern für Startups verantwortlich: Schlechte Kalkulationen brachten viele Gründer in Schieflage, weil entweder der Bezug zum Markt oder die Möglichkeit zur Gewinnerwirtschaftung fehlten. Die laufende Buchhaltung und damit der permanente Überblick über die finanzielle Situation stellten sich als weitere Hürden heraus, die ganz einfach zu hoch waren.