Studie: Status Quo des B2B E-Commerce

Gemeinsam mit den drei Projektpartnern ARITHNEA, Creditreform und SIX Payment Services, beleuchtet die jüngste Studie von ibi research an der Universität Regensburg den Status quo des B2B-E-Commerce in Deutschland. Dazu wurde eine Expertenbefragung mit B2B-Shop-Betreibern verschiedener, meist mittelständischer, Unternehmen durchgeführt. Die Teilnehmer der Studie stammen am häufigsten aus der Branche Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (40%), Dienstleistungen (35%) und Maschinen, Ausrüstung, Zubehör, Werkzeuge (15%).

Die Studie analysiert insbesondere Themen wie den Ein-und Verkauf im B2B-E-Commerce, Marktplätze und Payment sowie die Umsetzung eines B2B-Online-Shops.

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Verkauf im B2B E-Commerce

Positiv zu bewerten sind die 75 Prozent der befragten Unternehmen, welche bereits Online-Umsätze erwirtschaften. Nur 16 Prozent haben den Sprung in den Online-Handel noch nicht geschafft.

Leider erzielen 26 Prozent der Shopbetreiber jedoch weniger als 5 Prozent ihres Umsatzes online. Demgegenüber sind es immerhin 17 Prozent der Befragten, welche mehr als die Hälfte Ihres Umsatzes über Online-Kanäle wie Ihren Shop oder Marktplätze einnehmen. Der Verkauf über den eigenen Online-Shop mithilfe eines Shopsystems liegt bei 58 Prozent und ist damit genauso bedeutend wie klassische Formen der Abwicklung über schriftlicher Bestellungen (59%) sowie der Direktverkauf über den Außendienst (54%).

Neben den Vorreitern Magento und Shopware sind es auch eine Vielzahl anderer Shopsysteme, die zum Verkauf genutzt werden:

  • Magento: 20%
  • Shopware: 14%
  • SAP Hybris: 11%
  • OroCommerce: 6%
  • xt:Commerce: 5%
  • Intershop: 4%
  • WooCommerce: 4%
  • Intellishop: 4%
  • OpenCart: 4%
  • Salesforce Commerce Cloud: 2%
  • OXID eSales: 2%
  • Oracle iStore: 2%
  • IBM Websphere: 1%
  • ePages: 1%
  • Sonstige: 20%

n= 78 Experten Quelle: 2018 ibi research: „Online-Kaufverhalten im B2B-E-Commerce“–powered by ARITHNEA, Creditreform und SIX

Schnittstellen und Automatisierung

70 Prozent aller Befragten haben ihr Shopsystem über eine Schnittstelle an ein Warenwirtschafts- bzw. ERP-System angebunden. 56 Prozent haben dazu Ihren Marktplatz über ein ERP-System angebunden. Jeder Fünfte verwendet eine Middleware wie PIM. Auffällig ist, dass lediglich 38 Prozent der Teilnehmer Produkt- und Dienstleistungsinformationen in Ihrem Shopsystem automatisch aktualisieren. 23 Prozent sind auf die manuelle Eingabe der Daten angewiesen, um Aktualisierungen vorzunehmen. Bei Marktplätzen sind es sogar 41 Prozent, hier profitieren nur 3 Prozent von einer vollkommenen Automatisierung durch direkte Anbindung an interne Systeme.

  • vollkommen automatisch: durch direkte Anbindung an interne Systeme: 27%
  • automatisch: durch indirekte Anbindung an interne Systeme über eine Vermittlungsschicht: 11%
  • z.T. automatisch: durch (in)direkte Anbindung interner Systeme und manuelle Ergänzung: 38%
  • manuelle Eingabe der Daten: 23%
  • Sonstiges: 2%

n= 64 Experten Quelle: 2018 ibi research: „Online-Kaufverhalten im B2B-E-Commerce“–powered by ARITHNEA, Creditreform und SIX

Dabei ist ein B2B-Shop deutlich komplexer als ein typischer B2C-Shop und umso mehr auf Automatisierungen angewiesen. Die Verwaltung von Rechnungs- und Lieferadressen, Schnittstellen zu Lieferanten zur Darstellung der Warenverfügbarkeit sowie Multi-Channel-Anbindungen sind wesentliche Aufgaben, die durch eine automatische Datensynchronisation durch ein ERP-System deutlich vereinfacht werden können.

Lesetipp: Neben Automatisierungen, gibt es weitere Trends, die Sie als B2B-Unternehmen auf keinen Fall verpassen sollten, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Erwartungen vs. Funktionen

Allgemein werden viele Shops den Anforderungen Ihrer Einkäufer bzgl. der gebotenen Informationen gerecht. Diskrepanz besteht aber bei der Anzeige der erwarteten Lieferzeit: nur 55 Prozent der Shops ist in der Lage diese anzuzeigen, 70 Prozent der Kunden erwarten diese aber.

Nutzung von B2B-Marktplätzen

In Sachen Marktplätzen liegt Amazon Business mit 31 Prozent weit vor dem Zweitplatzierten Anbieter Mercateo (17%). Als größter Vorteil von Amazon Business wird die hohe Reichweite (59%) genannt. Starke Abhängigkeit (67%) sowie zu hohe Gebühren (50%) werden von Unternehmen, welche Amazon Business nicht nutzen, als Gründe angeführt.

Bezahlung

Nahezu alle Unternehmen (94%) bieten ihren Kunden die Rechnung als Bezahlmethode an, welche auch im B2C-Bereich bei den Deutschen am beliebtesten ist. Neun von zehn der befragten Unternehmen wickeln dabei die Rechnung selbst ab und nutzen keinen externen Dienstleister.

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