Nachhaltiger E-Commerce – so funktioniert's!

'Nachhaltigkeit' ist nicht erst seit gestern ein Thema, und gerade der Online-Handel steht hier immer wieder besonders in der Kritik: Horror-Geschichten über massenhaft geschredderte Retouren und über die enorme Umweltbelastung durch das steigende Lieferaufkommen sorgen immer wieder für Aufregung.

Welchen Stellenwert sollten Online-Händler dem Thema jedoch wirklich einräumen? Was können Sie tun, um ihren Online-Shop nachhaltig zu machen? Und welchen Beitrag kann dabei ein modernes ERP-System leisten? All das erfahren Sie in diesem Artikel.

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Nachhaltigkeit im E-Commerce immer wichtiger

Nachhaltigkeit ist eines der großen Trendthemen unserer Zeit. Keine Woche vergeht, in der keine Leitartikel, Kommentare, Glossen oder Studien zum Thema veröffentlicht werden. Dementsprechend legen auch Konsumenten immer mehr Wert auf das Thema. So ergab eine Yougov-Umfrage, dass etwa zwei Drittel der Deutschen einen nachhaltigen Online-Handel einfordern. Und laut einer Trusted Shops Studie glauben sogar mehr als 80 Prozent der Befragten, dass sich der nachhaltige E-Commerce dauerhaft durchsetzen wird. Damit ist klar: Nachhaltigkeit ist nicht nur ein politisches Thema, sondern auch für den Erfolg Ihres Unternehmens eminent wichtig.

Die gute Nachricht daran ist jedoch, dass den Konsumenten klar ist, dass Nachhaltigkeit nicht umsonst zu haben ist – und dass sie auch durchaus bereit dazu sind, ihren finanziellen Anteil zu tragen:

Mehrere voneinander unabhängige Studien haben herausgefunden, dass im Mittel zwei Drittel aller Deutschen höhere Versandgebühren in Kauf nehmen würden, wenn die Ware klimafreundlich versendet wird.

Die Bereitschaft dazu nimmt mit steigendem Lebensalter zwar ab, aber auch in den ältesten Kohorten ist eine leichte Mehrheit dafür zu verzeichnen; bei den 18 bis 29 Jährigen sind es sogar achtzig Prozent, die für Nachhaltigkeit und Klimaschutz gerne tiefer ins eigene Portmonee greifen.

Mehr erfahren: Online-Händler setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit

So machen Sie Ihren Online-Handel nachhaltig

In Sachen Nachhaltigkeit gibt es gerade im Online-Handel eine ganze Reihe von Stellschrauben, an denen Sie drehen können. Zu den wichtigsten Aspekten und Maßnahmen gehören dabei:

Optimieren Sie Ihr Versandmaterial

Insbesondere bei der Verpackung können Unternehmen einiges tun, indem sie zum Beispiel wiederverwendbare Materialien verwenden. Und auch die Wahl der richtigen Paketgröße bringt etwas: Anstatt ein Paket Schrauben in einem Kubikmeter-großen Paket zu versenden, geht es auch ein paar Nummern kleiner. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern freut auch die Kunden – denn immer mehr Online-Shopper haben kein Verständnis für riesige Pappkartons, in denen hauptsächlich Luft durch die Gegend gefahren wird. Gleiches gilt für Bestellungen mit mehreren Artikeln: Fünf Pakete für fünf Einzelteile das belastet nicht nur die Umwelt, sondern nervt auch den Kunden. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf unnötige Teilsendungen.

Minimieren Sie Ihre Retouren

Viele Artikel gehen im Online-Handel gleich mehrmals auf die Reise: Zum Kunden hin und dann wieder zurück. Noch nie wurden so viele Waren retourniert wie heutzutage. Tatsächlich verleitet das einfache Online-Shopping geradezu dazu, zum Beispiel Schuhe oder Kleidung in verschiedenen Größen zu bestellen, sie zuhause bequem anzuprobieren und diejenigen Artikel, die nicht passen, wieder an den Händler zurück zu senden.

Doch so bequem diese Art und Weise des Shoppings auch ist – so belastend ist sie auch für die Umwelt, denn natürlich müssen die Retouren transportiert werden. Darüber hinaus stellen exzessive Retouren jedoch auch ein wirtschaftliches Problem dar, da jede Rücksendung dem Händler zusätzliche Kosten verursacht. Darum ist es gleich doppelt sinnvoll, auch hier anzusetzen und unnötige Retouren zu verhindern. Glücklicherweise gibt es dafür eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die wir in einem gesonderten Artikel für Sie zusammengefasst haben: Das sind die wichtigsten Maßnahmen, um Retouren zu vermeiden

Nutzen Sie Software aus der Cloud

E-Commerce nimmt auch die digitale Infrastruktur in Anspruch: Websites, Shops müssen betrieben, Daten verarbeitet und vorgehalten werden. Zu diesem Zweck werden Server benötigt – Server, die jede Menge Strom verbrauchen und die dauerhaft gekühlt und überwacht werden müssen.

Das alles kostet Energie und belastet die Umwelt. Allein in Deutschland verursacht das Internet fast 6 Milliarden Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr; das sind rund ein Viertel der Gesamtemissionen der Bundesrepublik.

Anders als Retouren lässt sich die Nutzung von Servern im Online-Handel nicht verhindern oder einschränken – aber die damit verbundenen Emissionen können gemindert oder sogar ganz verhindert werden: Indem Sie keine eigenen Server betreiben, sondern moderne Cloud-Lösungen nutzen. Gerade große Anbieter legen größten Wert darauf, den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte zu minimieren.

Microsofts Cloud-Lösung Azure beispielsweise kann dank innovativer Technologien mit einer um bis zu 98 % besseren CO2-Bilanz als herkömmliche Rechenzentren punkten und investiert zusätzlich in den Umweltschutz. So will Microsoft nicht nur klimaneutral werden, sondern auch netto mehr CO2 binden, als das Unternehmen selbst produziert.

Mehr erfahren: So nachhaltig ist Microsoft Azure (externer Link)

Bleiben Sie aufrichtig

Bei allen Maßnahmen, die Sie im Sinne der Nachhaltigkeit vielleicht ergreifen, ist Ehrlichkeit eine der wichtigsten. Mittlerweile ist ‚Greenwashing‘ – also das Vorspiegeln von Umweltbewusstsein durch geschickte PR – ein eigenes Geschäftsfeld mit Agenturen, die sich ganz darauf spezialisiert haben, ihre Kunden gut dastehen zu lassen.

Solche Strategien können jedoch nur allzu schnell nach hinten losgehen. Wenn man ein grünes Gewissen vorspielt, dann aber bei Umweltsünden erwischt wird, dann erleidet das Image des Unternehmens schnell große Schäden, die sich kaum reparieren lassen.

Es ist nicht schlimm, wenn man Online-Händler nicht zu hundert Prozent nachhaltig ist, solange man dabei transparent ist und die tatsächlich ergriffenen Maßnahmen ernst nimmt. Am Ende des Tage sind Authentizität und Ehrlichkeit die nachhaltigsten Strategien!

Fazit zur Nachhaltigkeit im Online-Handel

Nachhaltigkeit ist heute auch im Online-Handel ein großes Thema. Kunden erwarten von Händlern, dass sie sich auch mit diesem Thema beschäftigen und ihr Unternehmen nachhaltig aufstellen. Wenn Sie Retouren vermeiden, die Logistik optimieren, moderne Cloud-Lösungen nutzen und dabei immer ehrlich und transparent auftreten, können Sie bereits eine Menge erreichen.

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