Konsignationslager & Kanban mit faveo 365

Als ERP-System für Händler ist faveo 365 flexibel einsetzbar und kann zahlreiche Prozesse abbilden und vereinfachen – von den gängigen Abläufen, die sich in allen Handelsunternehmen gleichen, bis hin zu den Spezialfällen, die nicht ganz so bekannt sind. In diesem Artikel wollen wir zwei Fälle vorstellen, mit denen nicht alle Händler im Alltag zu tun haben – und auch, wie faveo 365 bei der Abwicklung dieser Prozesse konkret unterstützt.

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Fall #1: Das Konsignationslager

Das Konsignationslager ist ein Lager, das sich nicht beim Händler befindet, sondern beim Kunden, sodass der Kunde (‘Konsignator’) direkt darauf zugreifen kann. Trotz dieser räumlichen Zuordnung gehört der Inhalt des Konsignationslagers dem Händler, bis der Kunde einen Teil der Waren entnimmt. Erst zu diesem Zeitpunkt der Entnahme findet rechtlich gesehen eine umsatzsteuerpflichtige Lieferung statt. 

Konsignationslager werden oft von produzierenden Unternehmen, seltener auch von Händlern genutzt. Ihr Zweck ist es, die Versorgungssicherheit bei oft benötigten Artikeln zu gewährleisten. Dabei kann es sich um Schnelldreher handeln, die rasch weiterverkauft werden, oder um Einzelteile, die für die Produktion en masse benötigt werden. 

Vorteile für alle Beteiligten

Die Einrichtung eines Konsignationslager hat für beide beteiligten Parteien zahlreiche Vorteile.

Der Konsignator kann seine Versorgungssicherheit auf ein Höchstmaß steigern, da die benötigte Ware jederzeit sofort verfügbar ist. Zugleich jedoch wird kein Kapital gebunden, da die Ware im Lager erst bei Entnahme in den Besitz des Konsignators übergeht. Nicht zuletzt ist der Abwicklungsaufwand gering, die die Entnahme in der Regel monatlich gebündelt abgerechnet wird und nicht bei jeder einzelnen Entnahme. 

Der Lieferant spart beim Betreiben eines Konsignationslager zum einen Kosten, da er die Ware nicht in seinen eigenen Räumlichkeiten einlagern muss; zum anderen kann er den Konsignator auf diese Weise langfristig binden, da die Entnahme der benötigten Waren aus dem Konsignationslager immer effizienter ist, als sie bei einem anderen Anbieter zu bestellen.

Konsignationslager verwalten mit faveo 365

Die Einrichtung eines Konsignationslagers ist keine ganz triviale Aufgabe, da die Ware zuerst zum Kunden transportiert wird, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt – nämlich bei der Entnahme – als verkauft und geliefert gebucht werden kann. 

Genau das ist mit faveo 365 einfach möglich: Als Händler können Sie einfach das gewünschte Konsignationslager als zusätzlichen Lagerort definieren und die Artikel mit einem Umlagerungsauftrag im System dorthin buchen, bevor die eigentliche Warenlieferung und Fakturierung nach der Entnahme erfolgt. So ist mit faveo 365 auch das Konsignationslager im Handumdrehen eingerichtet und kann ohne zusätzlichen Aufwand in Betrieb genommen werden.

Fall #2: Kanban im Konsignationslager

Noch spezieller als das reine Konsignationslager ist die Verbindung mit Kanban. Dabei handelt es sich um eine Methode zur Steigerung der Effizienz in der Produktion, die bereits in den Fünfzigern bei der Toyota Motor Corporation entwickelt wurde. Tatsächlich kommt Kanban auch heute zumeist in produzierenden Unternehmen zum Einsatz, wird jedoch auch – in einer entsprechend angepassten Version – in der Software-Entwicklung verwendet. 

Beim Kanban-System steuert die Produktion selbst, wann sie welche Materialien anfordert. Zu diesem Zweck wird mit Karten und Behältern gearbeitet. Die Karten dienen vereinfacht formuliert als ‘Einkaufszettel’ fürs Lager, auf dem die notwendigen Teile für einen bestimmten Arbeitsschritt – zum Beispiel für die Montage eines bestimmten Produkts – aufgelistet sind, während die Kanban-Behälter den zusammengestellten Warenkorb darstellen. Im Kanban-System werden dem Lager niemals einzelne Artikel entnommen, sondern immer nur vollständige Behälter, die mehrere Artikel beinhalten.

Kanban mit faveo 365

Mit der Kanban Lagerabrechnung im faveo 365 können Artikel aus einem Konsignationslager beim Debitor bei Entnahme eines Kanban Behälters mit zugeordneten Artikeln und Mengen automatisch fakturiert werden. Die Behälternummern werden dann beim Warenausgang zum Konsignationslager nachgehalten, sodass für beide Seiten – Lieferant wie Konsignator – absolute Transparenz besteht. 

Fazit

Prozesse im Handel sind dynamisch und können auf unzählige Weisen ausgestaltet werden. Mit faveo 365 verfügen Sie über das ideale Werkzeug, um alle diese Varianten abzuwickeln!