ERP als Software-as-a-Service: Das sind die Vorteile

Ein modernes ERP-System muss aus der Cloud kommen – am besten als Software-as-a-Service oder kurz SaaS. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man sich mit der Anschaffung einer neuen IT-Lösung beschäftigt. ‘SaaS’ ist ‘Trend’. Aber was steckt hinter diesem Begriff, und welche Vorteile bringt eine Software-as-a-Service-Lösung tatsächlich? In diesem Artikel finden Sie Antworten auf diese Fragen.

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Was bedeutet Software-as-a-Service?

Software-as-a-Service ist ein Cloud-Betriebsmodell für Software. Diese wird ‘as a Service’, also als eine Dienstleistung bereit gestellt. Der Benutzer muss die Software also nicht kaufen und auf einem Computer vor Ort installieren. Stattdessen kann er über das Internet auf die Software zugreifen.

Zu diesem Zweck wird die Software in einem Cloud-Rechenzentrum bereitgestellt, das vom jeweiligen Anbieter selbst betrieben wird. Einrichtung, Wartung und Pflege der Server-Infrastruktur gehören beim SaaS-Modell genau so zu den Aufgaben des Betreibers wie die Bereitstellung, Weiterentwicklung der der Support der Software. Die Kosten für alle diese Aufgaben werden mit der monatlichen ‘Mietgebühr’ für die Software-as-a-Service-Lösung abgegolten.

Betriebsmodell Vergleich Tabelle-04

Was sind die Vorteile von Software-as-a-Service?

Das Software-as-a-Service-Betriebsmodell bringt gleich eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich – sowohl gegenüber dem klassischen ‘On-Premises’, bei dem man die Software auf einem eigenen Server betreibt, als auch gegenüber dem sogenannten Infrastructure-as-a-Service, bei dem sie lediglich die technische Infrastruktur im Cloud-Rechenzentrum mieten, die Software selbst aber weiterhin eigenständig betreiben. Zu den Vorteilen gehört:

Software-as-a-Service senkt Ihre IT-Kosten

Planung, Aufbau und Betrieb eines eigenen Rechenzentrums verursachen jeweils signifikante Kosten: Von den Anschaffungskosten der Hardware über den Strom bis hin zur regelmäßigen Wartung aller Komponenten, um langfristig den zuverlässigen Betrieb der Software sicherzustellen.

Im Software-as-a-Service-Modell beteiligen Sie sich zwar auch indirekt an den Hardware-Kosten des Betreibers, weil diese Posten selbstverständlich auf alle Kunden umgelegt werden. Allerdings übernehmen Sie – genau so wie alle anderen Kunden – nur einen kleinen Anteil, der in absoluten Zahlen natürlich wesentlich niedriger ausfällt und praktisch zu vernachlässigen ist, wohingegen Sie bei einer On-Premises-Lösung allein alle Kosten für das komplette System zahlen.

Darüber hinaus ersparen Sie sich bei Lösungen, die im SaaS-Modell betrieben werden, auch die Anschaffung von teuren Lizenzen.

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Software-as-a-Service bringt mehr Sicherheit

Wenn Sie Ihr ERP-System auf einem eigenen Server vor Ort betreiben, sind Sie darauf angewiesen, dass dieser Server funktioniert – und zwar immer. Sobald es zu einem Ausfall kommt, herrscht Stillstand in Ihrem ganzen Betrieb, was zu empfindlichen Einbußen führen kann: Laut einer Studio von Techconsult kann ein IT-Ausfall ein mittelständisches Unternehmen bis zu 25.000 Euro pro Stunde kosten. Um diese Ausfälle zu verhindern, müssten Sie redundante Systeme bereit halten. Das kann sich jedoch kaum ein Unternehmen realistischerweise leisten.

Betreiber von Software-as-a-Service-Lösungen können – und müssen – viel höhere Summen in ihre technische Infrastruktur investieren, da ihr Unternehmenserfolg in entscheidendem Maße von der Zuverlässigkeit ihrer Lösungen abhängt: Niemand wird eine Software abonnieren, die er nicht jederzeit nutzen kann. Darum sind in Cloud-Rechenzentren nicht nur alle Komponenten optimal gesichert, sondern gleich mehrfach vorhanden. Auch alle Daten werden mehrfach an verschiedenen Orten gespeichert, sodass Nutzer selbst bei einem Ausfall eines Teilsystems problemlos weiter arbeiten können.

Software-as-a-Service bringt mehr Flexibilität

Sei es der Speicherplatz oder die Rechenleistung: Jeder Server hat eine Leistungsgrenze. Wenn Sie ein ERP-System lokal betreiben, dann sind Sie an die Leistungsgrenze der vorhandenen Hardware ‘gefesselt’. Die Alternative dazu – das Bereithalten von massiven Reserven, die nur in Ausnahmefällen benötigt werden – ist wirtschaftlich nicht sinnvoll.

Bei Software-as-a-Service stehen Ihnen dagegen nahezu unlimitierte Reserven zur Verfügung, die Sie auch kurzfristig nutzen können – zum Beispiel, indem Sie ihr Abo für einen bestimmten Zeitraum erweitern. Damit ist SaaS deutlich flexibler und zukunftssicherer als jede On-Premises-Lösung.

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Software-as-a-Service ist zukunftssicher

Software-as-a-Service ist grundsätzlich ein Abonnement. Damit unterscheidet sich das Geschäftsmodell der Anbieter grundsätzlich vom Geschäftsmodell bei On-Premises-Lösungen: Während dabei die Erlöse und Gewinne bereits mit den hohen Lizenzkosten erzielt werden, müssen SaaS-Anbieter ihre Kunden so lange wie möglich ‘bei der Stange halten’ und an ihren Service binden, um Gewinn zu machen.

Aufgrund dieses Umstands ist die Weiterentwicklung der Lösung für Software-as-a-Service Anbieter von entscheidender Bedeutung. Damit Abonnenten ihre Abos verlängern, müssen Sie immer den Eindruck haben, dass die angebotene Lösung ihre Anforderungen erfüllt – und Anforderungen entwickeln sich genau so beständig weiter wie der Markt.

Darum entwickeln auch die Anbieter von SaaS-ERP-Systemen ihre Lösungen beständig weiter und spielen alle diese Updates und Verbesserungen in die Produktivsysteme ein, ohne dafür zusätzliche Kosten zu berechnen.

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Fazit

Auch abseits von jedem vermeintlichen ‘Hype’ ist Software-as-a-Service dank der zahlreichen Vorteile gegenüber klassischen On-Premises-Systemen – von der höheren Flexibilität bis hin zu den wesentlich niedrigeren Kosten –  ein attraktives Betriebsmodell für ERP-Systeme!