Das Wachstum im E-Commerce normalisiert sich

Der Höhenflug des E-Commerce in den letzten zwei Jahren ist vorbei. Das ist die zentrale Erkenntnis der Verbraucherbefragung "Interaktiver Handel in Deutschland". Die weiteren Details – und eine Erklärung, warum das keine Besorgnis erregen muss - lesen Sie in diesem Artikel.

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Das ist "Interaktiver Handel in Deutschland"

Die Studie "Interaktiver Handel in Deutschland" wird im Auftrag des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland seit 2014 im jährlichen Turnus von der BEYONDATA GmbH durchgeführt. Dafür werden im Zeitraum von Januar bis Dezember 20.000 Privatpersonen aus Deutschland ab 14 Jahren dazu befragt, wie sie den Online- und Versandhandel nutzen und welche weiteren digitalen Dienstleistungen sie verwenden. Die aktuellen Zahlen basieren auf einer Auswertung der Daten, die im Zeitraum von 1. April bis zum 16. Mai 2022 erhoben wurden. Vergleiche beziehen sich auf denselben Zeitraum im Vorjahr.

Ein Rückgang durch alle Branchen

Auf den ersten Blick sind die Ergebnisse der Studie ernüchternd: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsätze im E-Commerce im Zeitraum von Anfang April bis Mitte Mai um 6,7 Prozent gesunken – und zwar in sämtlichen Warenclustern.

Zu den stärksten Verlierern gehören dabei die Segmente DIY & Blumen (-15,2 Prozent), Auto, Motorrad & Zubehör (-14,5 Prozent) und Elektroartikel (-14,4 Prozent) bzw. Heimcomputer samt Zubehör (-12,8).

Lediglich bei den Waren des täglichen Bedarfs wie zum Beispiel Lebensmitteln, Drogerieprodukten und Tiernahrung ist eine positive Entwicklung zu beobachten: Hier konnten Händler ihre Umsätze immerhin um 4,1 Prozent steigern.

Der Online-Handel ist eine resiliente Branche

Allerdings sind diese Zahlen keineswegs so alarmierend, wie sie zunächst erscheinen. Denn der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr muss in Relation zur langfristigen Entwicklung des E-Commerce gesetzt werden – und diese Aussicht verändert die Bewertung dieser Zahlen grundlegend.

Denn zur Wahrheit gehört auch, dass die Umsätze des Online-Handels während der letzten zwei Pandemiejahre massiv in die Höhe geschnellt sind: Verglichen mit demselben Zeitraum 2019 – vor Corona – bedeuten die Zahlen diesen Jahres ein sattes Umsatzplus von fast 30%.

Die Umsatzzahlen im Online-Handel brechen also nicht ein. Sie normalisieren sich lediglich und pendeln sich somit auf einem etwas niedrigeren, aber immer noch sehr hohen Level ein.

E-Commerce ist und bleibt beliebt

Zu dieser Lesart der Ergebnisse passen auch einige weitere Ergebnisse der Studie. So sind die Umsätze der Marktplätze und der Online-Pure-Player weiterhin vergleichsweise stabil. Und auch die Befragten haben eine eindeutige Meinung zum E-Commerce: Zwei Drittel aller Online-Shopper würden sich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt fühlen, wenn sie nicht mehr online bestellen könnten.

Damit zeigt sich einmal mehr: Der Online-Handel ist nicht nur eine zukunftsträchtige, sondern auch eine äußerst resiliente Branche, mit der man auch in Zukunft trotz aller nachteiligen Entwicklungen wie Krieg oder Pandemie rechnen muss!

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